F A S T E N – Nahrung für die Seele - Informationsabend und Vortrag

Donnerstag, 3. April, 19:00 Uhr, in der Taufkapelle der Christus-Kirche Wandsbek

Ist Fasten in der heutigen Zeit hilfreich, sinnvoll und gesund?

Warum fasten Menschen? „7 Wochen ohne“ ist ein bekanntes Motto. Der Mensch verzichtet zwischen Aschermittwoch und Ostern auf Genussmittel wie Alkohol und Süßigkeiten. Zum Thema Gesundheit sind „Entschlacken“, „Ballast“ abwerfen und „Abwehrkräfte stärken“ geläufig. Auch schlichtweg der Wunsch, überflüssige Kilos loszuwerden, motiviert so manchen, sich zum Fasten zu entschließen.

In Anbetracht eines Lebens in Überfluss und Fülle ist die Frage sicher berechtigt, ob wir noch natürlich und gesund leben. Ist der Organismus vielleicht so eingerichtet, dass er sehr wohl eine gewisse Zeit der Enthaltsamkeit ohne Schaden überstehen kann? Oder vielmehr noch, dass zur Gesunderhaltung des Körpers eine Zeit des Nahrungsentzuges hilfreich sein kann?

Fasten im Christentum und anderen Traditionen

Fasten hat eine lange Tradition und ist in vielen Religionen und Kulturen fester Bestandteil von Überzeugungen, Ritualen und Lebensphilosophien. Freiwillig verzichten die Menschen seit Jahrtausenden für eine gewisse Zeit auf feste Nahrung. Auch heute noch sind Fastenzeiten Bestandteil aller großen Weltreligionen.

Fasten ist nicht hungern. Der Mensch verlässt freiwillig die Welt der materiellen Dinge. Die Fastenzeit ist eine Zeit der inneren Einkehr und des Rückzuges. Der Mensch soll sich in dieser Zeit durch Enthaltsamkeit neu besinnen und die Nähe zu Gott suchen.

In früheren Zeiten war das Fasten notgedrungen nicht nur Sache der Gottgläubigen und Kirchenleute. Naturgegeben gab es auch für viele andere Menschen magere Zeiten. Vorräte gingen zu Ende, Mangel, Entbehrung und Hunger prägten den Alltag.

Vielen armen, notleidenden und heimatlosen Menschen knurrte oft der Magen - damals wie auch noch in heutiger Zeit.

Doch es besteht ein großer Unterschied zwischen Hungern und Fasten. Fasten soll immer freiwillig geschehen und kann mit einer positiven Motivation und inneren Bereitschaft gut gelingen. Heute wird im Alltag oft deutlich, dass Dinge wie Rückzug, Stille, Gebet und eine Hinwendung zu Gott zu kurz kommen.

Gibt es „Nahrung für die Seele“? Der bewusste Verzicht auf feste Nahrung kann eine sinnvolle Alternative zur Übersättigung der heutigen Zeit sein.

Die traditionelle vorösterliche Fastenzeit erinnert an das Fasten Jesu in der Wüste. Vielen Christen ist aufgrund dieser Geschichte das Fasten geläufig. Das beginnt traditionell am Aschermittwoch und endet am Ostersonnabend als Vorbereitung auf das Osterfest.

In der Bibel sind viele Geschichten über das Fasten zu finden. Die bekannteste ist wohl die von Jesus, der nach seiner Taufe 40 Tage lang in die Wüste ging, dort fastete und vom Teufel in Versuchung geführt wurde, nachzulesen bei Matthäus 4,1 ff.

„Danach führte der Heilige Geist Jesus in die Wüste, weil er dort vom Teufel auf die Probe gestellt werden sollte. Nachdem er vierzig Tage und vierzig Nächte keine Nahrung zu sich genommen hatte, war er sehr hungrig.“ Die Geschichte geht spannend weiter, lesen Sie gern nach.

Auch schon der berühmte griechische Arzt Hippokrates riet bereits 400 vor Christus:

„Die vornehmste und wirkungsvollste Art, euren inneren Arzt wirken zu lassen, besteht im Weglassen aller Nahrung und der damit verbundenen Mobilisierung körpereigener Heilkräfte.“

Hermann Hesse beschrieb es in seiner Erzählung über Siddhartha so:

Jeder kann zaubern,
jeder kann seine Ziele erreichen,
wenn er denken kann,
wenn er warten kann,
wenn er fasten kann.

So kann eine Fastenzeit eine wertvolle Erfahrung sein, die auf verschiedenen Ebenen Wirkung zeigt. Es sollte nicht das Abnehmen im Vordergrund stehen, sondern vielmehr das Erleben, dass jeder gesunde Mensch über eine reich gefüllte Speisekammer in sich selbst verfügt. Aus ihr wird der Körper eine Weile bestens versorgt, da er beim Fasten auf seine eigenen (Fett)-Reserven zurückgreift.

Wenn Sie Interesse am Thema Fasten gefunden haben und gern mehr erfahren möchten, laden wir Sie herzlich ein zu einem

Informationsabend und Vortrag am Donnerstag, 3. April, 19 Uhr in der Taufkapelle der Christus-Kirche

Wir freuen uns auf Sie

Angela Dartmann

Seelsorgerin und Mitglied im Kirchengemeinderat